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27.02.2014 Erfahrung kommt von Fahren

Meine Reise zur Green Connection, zu Anton nach Schönaich

Anton pflanzt seit 20 Jahren Getreidegräser an und hat bereits viel Erfahrungen gesammelt. Anton vertraut auf seine innere Kraft, die Kraft der Natur, die Kraft des Kosmos. Vielleicht habe ich mich deswegen sofort wohl gefühlt, als ich am Hof der Green Connection ankam. Die Liebe zu seiner Arbeit ist am Ergebnis deutlich erkennbar. Die Weizen-, Dinkel- und Gerstengräser sind besonders schmackhaft und sind so vital, dass sie sich gut gekühlt bis zu sieben Tage und auch länger frisch halten. Das ist einer der Vorteile, wenn man sich für den Anbau der Gräser auf Erde entscheidet.
Was war der Grund meiner Reise von Berlin nach Schönaich?
Ich wollte von Anton gute Tipps bekommen, wie ich mein Weizengras am besten anbaue. Auf Grund der langjährigen Erfahrung von Anton haben ich mir vor allem Lösungen erhofft, die den Arbeitsaufwand erleichtern.

Meine Fragen waren:

pirat portrait

– Wie baue ich ein Gewächshaus oder Treibhaus, welches auch im Winter funktioniert und stets ein gutes Klima für die Gräser bietet?
– Wie kompostiere ich am besten, bzw. wie werden die Grasmatten wieder zu guter Erde?
– Wie pflanze ich am besten? Gibt es Lösungen Vorkeimung, Dunkelwachstumsphase und Lichtabsorptionsphase bzw. Längenwachstumsphase praktisch zu automatisieren?
Die Antwort auf alle Fragen ist: Mit viel Hingabe!
– Anton hat für die kalte Jahreszeit beheizte Tische, so dass die Gräser die Wärme an den Wurzeln spüren. Hierfür muss der Ofen stets laufen, das bedeutet es muss regelmäßig Holz nachgelegt werden. Das Holz holt Anton auch selber aus dem Wald und zerlegt es.
– Die abgeernteten Grasmatten werden zu Haufen aufgeschichtet, Hühner und viele wilde Vögel freuen sich über die übrig gebliebenen Gräser, hinterlassen ihren Dung und im Sommer wächst allerlei Wildkraut auf dem Hügel. Nach zwei Jahren kann der Hügel angestochen werden und Antons „heilige Erde“ kommt zum Vorscheinen. Seit neuestem verfeinert Anton die Erde noch mit Holzkohle und Holzspäne und erhält so „Terra Preta“ bzw. Schwarzerde.
– Automatisierung der Abläufe hat bei Anton bisher keinen Sinn ergeben, da er den Zustand der Gräser stets mit eigenen Augen beobachtet und so auf ihre Bedürfnisse reagieren kann. Anton lebt nicht nur von den Gräsern, er lebt mit ihnen und für sie.

Meine Schlussfolgerung:
– Ich werde zunächst das Gewächshaus nicht beheizen und im Winter von Anton das Gras beziehen.
– Die Kompostierung werde ich auf dem Gelände der „Alten Börse Marzahn“ ähnlich durchführen. Da ich nicht ganz so viel Platz habe, werde ich mir wohl die Mühe machen, die Grassoden zu zerstückel, damit sie schneller verrotten. Im Mörchenpark arbeitet Nana Yuriko bereits an einem Terra Preta Konzept.
– Da ich am Wochenende viel unterwegs bin, kann ich die Gräser nicht ständig behüten. Ich werde eine Tröpfchenbewässerung einbauen und auf den Anbau im Winter verzichten. So erspar ich mir das kontinuierliche Gießen und Heizen. An einem Tag werde ich die Saat einweichen und sie dann zwei Tage in einer Schale über die Tröpfchenbewässerung feucht halten. Darauf kommt die Saat in die Erde und um mir die Dunkelphase zu erleichtern, bedecke ich die Saat mit Erde. Das scheint mir eine einfache und natürliche Lösung und es erspart den Arbeitsschritt des Abdeckens der Verdunkelung. Auch ist die Belüftung besser und somit die Schimmelgefahr geringer. Möglicherweise ist das Längenwachstum wegen der UV-B-Strahlung dadurch etwas reduziert, der Saft wäre dann aber konzentrierter. Da ich glücklicherweise nicht allein auf dem Gelände der alten Börse Marzahn oder im Mörchenpark bin, werden die Gräser hoffentlich gut bewacht und behütet werden.

Ich danke Dir Anton, auch wenn Du mir die Illusion eines einfachen Anbaus genommen hast, so bin ich doch hoch motiviert weiter zu machen, weiter zu forschen und gutes Gras wachsen zu lassen!

Möge der Saft mit uns sein!